Stimmbildung

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Entstehung der Stimme

Wie bildet sich die Stimme in unserem Kehlkopf?

Durch Schwingung der Stimmbänder bzw. Stimmlippen entstehen Töne. Die beiden Bänder, die mit Schleimhaut überzogen sind liegen waagerecht im Kehlkopf. Dieser befindet sich im oberen Teil der Luftröhre.

Wenn Du einatmest sind Deine Stimmlippen geöffnet und entspannt, damit die Luft einströmen kann. Wenn Du einen Ton erzeugst, so spannen sich die Stimmlippen an und stellen sich dementsprechend eng. Der aufsteigende Luftstrom drückt dagegen. (Subglotteraler Druck) So geraten Dein Stimmbänder in Schwingung.

Der Luftstrahl wird durch die Stimmlippen permanent zerhackt. Es entstehen abwechselnd Luftscheiben mit mehr oder weniger Luftdruck. So entstehen Schallwellen. Wird der Ton verändert, läuft das Zerhacken schneller oder langsamer ab. Mehr Luftscheiben erzeugen eine höhere Frequenz, also einen höherer Ton. Dies geschieht ca. 300 Mal pro Sekunde.

Die Töne werden durch die Luft im Rachen- in der Mund- und der Nasenhöhle weiter geformt. Zunge und Lippen bilden daraus Geräusche, Laute, Wörter und Melodien. Das Zusammenspiel zwischen Atemtechnik, Körperhaltung und Stimmlippen spielen eine wichtige Rolle für die Tonerzeugung.

Die Resonanzräume in unserem Körper
wirken wie Lautsprecher.

Der primäre Kehlkopfton klingt eher wie ein raues, schnarrendes Geräusch. In Deinem Körper wird es verstärkt und „geformt“, bekommt also sein Volumen, damit er nun für das menschliche Ohr hörbar wird. Zunächst einmal erfüllen diese Aufgaben sie Resonanzräume Deines Kopfes. Welche Körperteile wären zum Beispiel Resonanzräume? Die Mundhöhlen, der Rachenraum und die Nasenhöhlen. Sie sind wie Lautsprecher. Eigentlich wirkt Dein ganzer Körper als Resonanzraum. Wenn Du besonders laut singst oder sprichst, so spürst Du, wie der ganze Körper zum Einsatz kommt. Die Resonanzräume verstärken Deinen Klang und geben ihm seine individuelle Farbe.

Das Klangbild der Stimme

Du hast sicherlich schon vom Begriff Klangfarbe oder Timbre gehört. Jeder Mensch hat ein unverwechselbares Timbre: Rachenraum, Mund- und Nasenhöhle, Zahnstellung, Zunge, Lippenform: Die gesamte Anatomie der Resonanzräume bestimmt Deine Klangfarbe. Aber: Du kannst durch Stimmbildung auch viel für eine schönere Klangfarbe tun! Erst, wenn Du das Zusammenspiel aller relevanten Muskel in Einklang gebracht hast, kann Dein wahres, natürliches Timbre zum Vorschein kommen.

Nun kannst Du sogar mit Deiner Klangfarbe spielen. Es macht einen großen Unterschied, ob Du eine klassische Technik wählst, Pop, Jazz oder Musical singst. Und trotzdem: Wenn zwei fertig ausgebildete Sänger mit der gleichen Technik singen, werden die gleichen Töne individuell klingen!

Entstehung der Stimme

Hohe und tiefe Stimmen

Die Anatomie Deines Kehlkopfes entscheidet, ob Du eine hohe oder tiefe Stimme besitzt. Deine Stimmlage ist genetisch festgelegt. Je länger und je dicker Deine Stimmlippen sind, umso tiefer ist Deine Stimme. Schmale und kürzere Stimmlippen weisen auf höhere Stimmen hin.

Damit Du eine Vorstellung bekommst: Die Stimmbänder von Babys sind ca. sechs Millimeter lang. Eine Sopranistin besitzt ca. 15 Millimeter lange Stimmlippen, bei einem ausgewachsenen Mann können es sogar 25 Millimeter sein. Das wäre schon eine sehr tiefe Bassstimme.

Die Psyche bestimmt ebenso den Stimmklang

Neben dem unverwechselbarem Timbre und einer guten Stimmbildung ist auch das Gemüt für die Klangfarbe entscheidend: Beobachte es an Menschen, die Dir besonders nah stehen. – Du erkennst meist schon am Telefon an der Stimme, ob Deine Freunde sich gut fühlen oder traurig sind. Alle Gemütszustände spiegeln sich in der Stimme wieder. Sie beeinflussen den Atem, und dieser wiederum den Stimmklang. Als Sänger lernt man dies zu steuern. Wir müssen in der Lage sein alle Gefühle deutlich über die Stimme zum Ausdruck bringen zu können.

Wenn Du Deine Gefühle in die Musik einbringen möchtest, musst Du jedoch aufpassen: Bei einer Depression kann Deine Stimme schwach und schlapp klingen; die Spannung im Körper fehlt. Mit Hauch und Undeutlichkeit kann Deine Stimme nicht mehr tragen und ist kaum präsent. Bei zu großer Euphorie kann sich Deine Stimme vor Freude überschlagen. Du stellst Dich also einer großen Aufgabe, wenn Du emotional geladene Lieder singst. Höre Dir zum Beispiel Paminas Arie „Ach, ich fühl`s“ an. Du musst mit Hilfe von sehr guter Stimmbildung und Schauspielunterricht einen Weg finden den tief traurigen Suizidgedanken durch den ganzen Saal auszubreiten. Dein Körper braucht jedoch für die hohen, leisen und langen Töne eine große Spannung…

Bei Euphorie gelingt es Dir leichter hohe Töne zu produzieren. Erinnere Dich, als Du das letzte Mal gejubelt haben. Du hast ganz automatisch hohe, laute Töne von Dir gegeben. Bei einer freudigen Koloraturarie  brauchst Du jedoch trotzdem gute Kontrolle und Körperbeherrschung. Deine Herausforderung ist nun ausgelassene Freude und Kontrolle miteinander zu kombinieren. Am besten so, dass das Publikum nur die befreiende Glücksgefühle mitbekommt. Es darf nicht nach Arbeit aussehen.

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