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Atmung beim Singen –
Die Lösung vieler Stimmprobleme

Die Atmung beim Singen ist Deine Basis!

Egal welches Theorie Buch Du zur Hand nimmst oder bei wem Du Unterricht nimmst: Die Atmung beim Singen steht immer an erster Stelle. Warum? Weil sie Voraussetzung für alle weitere technische Fortschritte ist. Zusätzlich beeinflusst Sie Deine musikalische Interpretation.

Im Online Workshop behandle ich die praktische Umsetzung, also wie eine korrekte Atmung beim Singen Deinen Stimmklang beeinflusst. Natürlich gleich im ersten Video. Hier im Blog geht es um die Theorie.

Anatomie des Brustkorbs und der Brustorgane

In den Lungen findet die Atmung statt. Dank unserer Atemluft haben wir eine Stimme. Um zu verstehen, wie wir die Atmung verwenden um Töne zu produzieren, betrachten wir die Anatomie des Brustkorbs und die der Brustorgane.

Atmung beim Singen

Das Zwerchfell trennt den Brustraum vom Bauchraum und reicht höher als die untere Grenze des Brustkorbs hinauf.

Atmung beim Singen

Die obige Zeichnung zeigt das Zwerchfell von vorn. Muskelstränge ziehen von den inneren Rändern der untersten Rippen zu einem höher gelegenen sehnigen Zentrum von der Wirbelsäule.

Das Zwerchfell ist für die Atmung der wichtigste Muskel. „Zwerch“ bedeutet quer: Es liegt quer im Körper und ist der Haupt-Einatmungsmuskel. Es wölbt sich wie eine Kuppel. Bei der Einatmung wölbt es sich tiefer wobei die Rippen bedeckenden Brust- und Zwischenrippenmuskulatur gleichzeitig die Rippen und das Brustbein heben. Die Ausatmung geschieht durch Bauchmuskeln und Brustmuskeln, insofern sie nicht passiv durch Erschlaffung geschieht.

Atmung beim Singen

Die Zwischenrippenmuskeln  (aber auch die Rücken- Hals- und Brustmuskeln) bewirken das Heben und Senken der Rippen. Die Hebung des Brustkorbs kann vor allem nach den Seiten zu eine bedeutende Erweiterung des Brustraumes bewirken, was bei der Atmung beim Singen eine Rolle spielt.

Wie kommt Atmung zu Stande?

Ich sehe immer wieder in Laienchöre, dass Sänger versuchen mehr Luft aktiv durch Mund und Nase einzusaugen und versuchen die Lunge von innen zu erweitern. Dies ist jedoch überhaupt nicht nötig! Die Erweiterung des Brustraumes erfolgt vielmehr durch die Muskelbewegungen der Bauchatmung. Das Zwerchfell kann so tiefer treten und die Luft kann eintreten. Am besten betrachten wir diesen physikalischen Effekt, der bei der Atmung beim Singen (und in allen anderen Fällen) eintritt mittels eines Blasebalgs:

Atmung beim SIngen

Der luftverdünnte Raum wird ausgeglichen indem Luft durch die Luftröhre in die Lunge einströmt. Die Lunge folgt passiv den Bewegungen der Brusthöhle. Eine richtige Atmung beim Singen heißt also, dass die Lunge nicht aktiv atmet, sondern beatmet wird.

Ist die Atmung beim Singen
willkürlich oder gesteuert?

Willkürliches Atmen ist physisch möglich. Im Schlaf zum Beispiel arbeitet die Atemmuskulatur selbstständig wie der Pulsschlag des Herzens. Beim Singen ist jedoch wichtig, dass Du genau weißt, was Du tust. Du lernst hierfür die sogenannte Bauch- Flanken Atmung.

Natürlich atmest Du nicht wirklich in den Bauch, denn dort sitzt ja nicht Deine Lunge. 🙂 Die Bauchmuskulatur bewegt sich durch das Zwerchfell mit. Warum sprechen wir also von einer Bauchatmung, wenn es um die Atmung beim Singen geht? Ganz einfach, das Zwerchfell besitzt keine sensiblen Nerven und somit können wir es nicht direkt steuern. Wenn sich das Zwerchfell senkt, so gewinnt es an Hubraum, weil sich die Rippen in den seitlichen Teilen der Brust heben und so kann der Brustraum stark erweitert werden.

Bei der sogenannten Phoneationsatmung (Atmung beim Singen und beim Sprechen) ist im Gegensatz zur Ruheatmung das Ausatmen der aktivere Teil: Die Ausatmungsphase ist meist deutlich länger. Das Ausatmen passt sich dem Sinngehalt der gesungenen oder gesprochenen Phrase an und wird so auch durch Emotionen und Gedanken gesteuert.

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Die Psyche und die Atmung beim Singen

Schon in der Antike lokalisierte man den Sitz der Seele im Zwerchfell. Der Volksmund lehrt uns Sprüche wie „da stockt mir der Atem“ oder „Es verschlägt einem die Stimme“. Kennst Du das? Du rufst Deinen besten Freund an und bemerkst: „Du, da stimmt was nicht mit Deiner Stimme“ oder „Ich höre es an Deiner Stimme: Du bist verliebt!“

Wenn Du entspannt bist und Dich wohl fühlst, so ist Dein Atem tief. Die Muskeln, so auch das Zwerchfell sind relativ entspannt. Dies wirkt sich stark auf den Kehlkopf aus. Durch die günstige Atmung beim Singen kann der perfekte Luftdruck entstehen, die Atemluft strömt durch die Stimmbänder und der sogenannte Bernouilli Effekt kann eintreten. Nun musst Du nicht mehr Deine Kehle abquetschen oder drücken um Klang zu erzeugen.

Je weiter man im Gesangsunterricht kommt, desto mehr wird deutlich, wie wichtig die Psyche bzw. die Einstellung beim Singen ist. Sänger müssen also auch stark an ihrer Persönlichkeit arbeiten. Eigentlich ist nicht die Kehle selbst das empfindliche Organ; die seelische Verfassung ist für das Singen viel ausschlaggebender, da sie die gesamte Muskulatur beeinflusst.

Ich rede nicht nur von schweren Depressionen, Stress oder anderen extremen Situationen. Wenn Du in Deinem Chor einfach nur so dasitzt und hohe Noten bei einem Gloria singen musst, dann wird das nix. Atmung beim Singen bedeutet sich in die Musik hineinzusteigern! Der hohe Ton beim Gloria (oder welches Beispiel Du auch wählen möchtest) muss glorifizierend empfunden werden. Nur so hat er seine musikalische Berechtigung und nur so wirst Du die Richtige Körperspannung aufbauen können um den Ton mit frei schwingender Kehle zu treffen. An einem Schubert Lied im kostenlosen Video zeige ich es Dir.

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Atmung beim Singen- Nicht nur die Atemmuskulatur beteiligt sich…

sondern auch die Stimmlippen im Kehlkopf. Sie erzeugen nicht nur die Stimme, sie sind auch für die Regulierung des Atems zuständig. Wichtig ist hierbei der subglottische Druck: Der Druck, des Ausatmungsstroms unmittelbar unterhalb der elastisch gespannten Stimmbänder. Ändert man den Druck, so verändert sich auch die Qualität und Intensität des Klanges. Sogar die Tonhöhe wird beeinflusst.

Atmung beim SIngen

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