Ein Stimmorgan gibt es im eigentlichen Sinne nicht. Die Stimme entsteht durch ein Zusammenwirken von mehreren Organtätigkeiten. Der Kehlkopf stellt jedoch im übertragenen Sinne das Stimmorgan dar.
Das Verbindungsstück zwischen Luftröhre und Rachen bildet der Kehlkopf. Er besitzt vier Knorpelteile:
In der Mitte des Kehlkopfes (innen) befinden sich die Stimmbänder, die Sie zum Singen und Sprechen benötigen.
Der Verschluss der Atemwege ist die Hauptfunktion des Kehlkopfs. Dies geschieht reflexartig und ist lebenswichtig. Fremdkörper können so nicht in die Lunge eindringen. Im Inneren ist der Kehlkopf mit einer Schleimhaut überzogen. Eingeatmete Partikel können durch die permanente Bewegung von Flimmerhärchen nach oben befördert werden.
Die Ebene im Kehlkopf, in der ein Verschluss durch die Stimmlippen stattfindet nennt man Stimmritze (Glottis). Ihre primäre Aufgabe ist es zu verhindern, dass Speise in die Luftwege gelangt. Ein dichter Verschluss ermöglicht eine Drucksteigerung, die uns ermöglicht Fremdkörper oder Schleim durch Husten auszustoßen.
Die Stimmbildung über die Stimmbänder ist regulierbar. Sie sind zwischen dem Ringknorpel und dem Stellknorpel gespannt. Beim Einatmen sind sie spannungslos geöffnet. Beim Ausatmen werden sie durch den Luftstrom zum Schwingen gebracht und sind dabei in Spannung. Je stärker die Spannung ist, desto höher der Ton.
Unterhalb des Zungenbeins in der mittleren Halsregion befindet sich der Kehlkopf. Beim Schlucken bewegt er sich: Er verschließt die Luftröhre und wird dabei nach vorne und oben gezogen.
Der Kehlkopf gehört zum Atemtrakt: Er besteht aus Knorpeln und wird durch Bänder gehalten und durch Muskeln bewegt.
Unsere Stimmbänder sind elastisch. Die Stimmlippen bestehen aus Muskulatur (hauptsächlich aus dem Vocalis Muskel). Ihre zarten Ränder, die aus elastischen Fasern bestehen sind die Stimmbänder.
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Wenn Du singst, so werden Deine Stimmbänder schließen. Je nach Technik kann dies unterschiedlich ausschauen. (gequetscht, geknödelt, frei schwingend etc.) Sollten die Stimmbänder nicht gut schließen, so wird die Stimme verhaucht klingen. Dies ist zum bei einer Schwäche des Transversusmuskels möglich oder durch Verformung.
Zahl und Ausmaß der Stimmlippenschwingung bedingen die Tonhöhe.
Unten habe ich Dir eine selbsterklärende Zeichnung angefertigt. Du siehst hier die Einbettung der Kehle und den Zusammenhang der Muskulatur. Eine gute Haltung (Rücken, Nacken) wirkt sich also positiv auf den Stimmklang aus. Jetzt siehst Du auch warum der lockere Kiefer so wichtig für das Singen ist!
„Je besser geschult eine Stimme ist, desto kleiner ist im allgemeinen die Kehlkopfbewegung, namentlich beim Aufwärtssingen, während die Einstellbewegung nach unten vor dem Singen beträchtlich sein kann. Hervorragende Sänger, d.h. also sehr gut ausgebildete, singen aufsteigende Tonfolgen meist mit tiefgestelltem Stimmorgan. Die Tiefstellung ist dabei wohl häufig, aber nicht immer bewußt.“ (Nadoleczny)